Nachdem ich „Wer bin ich – und wenn ja wieviele?“ gelesen hatte und sehr angetan war hat mir meine liebe Frau das neue Buch von Richard David Precht „Liebe: Ein unordentliches Gefühl“. Bei dem Titel sollte das wohl auch so sein. Aber nun zum Buch: Precht schreibt in einer unterhaltsamen Form und kann einen seine Gedanken auch „Gute Nacht“ Lektüre noch näher bringen.
Was er nicht tut sind gute Ratschläge geben oder Liebesformeln verbreiten. Er nähert sich dem Thema auf verschiedenen Ebenen (philosophisch, biologisch, psychologisch, soziologisch etc) und bietet dem Leser verschiedene Ideen an.
Was er allerdings tut: Er räumt mit vielen Vorurteilen auf, die durch die Gazetten und Selbsterfahrungsbücher geistern. So können wir Männer uns entspannen: Unser evolutionäres Ziel ist es nicht, jedes Weibchen zu begatten, welches nicht bei 3 auf den Bäumen ist. Besonderen Spaß haben mir Prechts Abhandlungen über evolutionäre Psychologie und seine Vertreter wie Dawkins gemacht. Das Leben funktioniert nicht nach neoliberalen Prinzipien.
Ebenso räumt er mit der Vorstellung auf, die selbstlose Liebe wäre die „wahre“, sondern ganz im Gegenteil es gehören immer eigene Wünsche dazu.
Alles in allem ein interessantes und unterhaltsames Buch, daß ich empfehlen kann.